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AUFZIEHEN     Wichtige Technik des Silberschmieds bei der Kaltverformung von durch Glühen weichgemachten Metallblechen zu hohlen Körpern. Dabei wird das Metall zusammengezogen (in Falten geschlagen). Bei sachgemäßer Ausführung muß die Wandung eines hochgezogenen Gefäßes nach oben hin stärker sein als das Ausgangsmaterial. Als Unterlage für das Aufziehen werden sog. Einziehhölzer und Treibeisen verwendet.

BRÜNIEREN     Spezielle Oberflächenbehandlung durch Aufbrennen einer konservierenden Schicht aus Firnisöl; hauptsächlich für Eisen als Korrosionsschutz. Sie bewirkt eine dunkelbraun bis schwärzlich wirkende Färbung der Oberfläche.

CUPPA     Siehe Kuppa.

EISEN     Unedelmetall; chem. Abk.: Fe, Spez. Gewicht: 7,86, Schmelzpunkt: 1528°C.

FEINGEHALT     Er gibt an, wieviel Gewichtsanteile Edelmetall in einer Legierung enthalten sind. Er bezieht sich auf eine Legierung von 1000 g. Sind in dieser Legierung 925 g Feinsilber enthalten, so kann von 925/000 Silber gesprochen werden.

FEUERVERGOLDUNG     Siehe Vergoldung.

GOLD     Edelmetall; chem. Abk.: Au, Spez. Gewicht: 19,3, Schmelzpunkt: 1063°C; Fundorte: Afrika, USA, Kanada, Alaska, Mexiko, UdSSR, Australien.

GOLDSCHMIED     Die Bezeichnung bezieht sich nicht ausschließlich auf das Material "Gold", das der Goldschmied im herkömmlichen Sinn hauptsächlich verwendet, sondern auf die Herstellung von in der Regel feingliedrigen Schmuck- und Juwelenwaren unter Verwendung von Edelsteinen und sonstiger edler und unedler Materialien. Im Gegensatz dazu fertigt der Silberschmied Gefäße und Gerätschaften..

HOHLTREIBEN     Siehe Treiben.

HOSTIENDOSE     Siehe Pyxis.

HOSTIENSCHALE     Siehe Patene.

KELCH      Von lat. calix: Trinkbecher. In der evang.- luth. Liturgie das Trinkgefäß zur Spendung des Weins beim Abendmahl. In der kath. Eucharistiefeier der Becher für Wein, der in Christi Blut verwandelt (konsekriert) und an die Teilnehmenden ausgeteilt wird Der Kelch besteht aus der Schale (Kuppa), dem Fuß und dem zwischen beiden vermittelnden Knauf (Nodus), um den sich die Hand legt.

KUPPA      Bezeichnung für die Schale eines Kelches oder Pokales. Vgl. lat. cupa: Wölbung, Tonne, Faß; engl. cup: Tasse, Becher, Ehrenbecher.

MESSING     Unedelmetall; Kupferlegierung mit einem Kupferanteil von mindestens 50% und dem Hauptlegierungszusatz Zink. Üblich sind Zinkgehalte bis zu 44%, daneben Bleigehalte bis zu 3%, die zur besseren Zerspanbarkeit (drehen, sägen, gravieren usw.) beitragen. Messing mit einem Kupfergehalt über 67% wird als Tombak bezeichnet.

MONTIEREN     Sammelbegriff für alle Arten der Formgebung, bei denen der wesentliche Teil der Gestaltung nicht durch Treiben oder Schmieden durchgeführt wird. Der Hammer als gestaltendes Werkzeug wird dabei hauptsächlich zum Planieren (Glätten der getriebenen Oberfläche) gebraucht. Zum Montieren eignen sich eckige Formen mit scharfen oder stumpfen Kanten, die aus einzelnen Teilen hergestellt und zusammengelötet werden Im weitesten Sinn werden damit die unterschiedlichen Fertigungstechniken bezeichnet, u.a. Nieten, Schrauben, Börteln, Löten (als wichtigste), um metallische und andere Werkstoffe, sowie einzelne Werkteile miteinander zu verbinden.

NODUS     Die meist knotenartige Verdickung am Schaft eines Kelches, Pokals oder Leuchters.

PATENE     Zum einen eine Brotschüssel als Hostienschale, in der das Brot für die Feier der Eucharistie, bzw. des Abendmahles zum Altar gebracht wird. Zum anderen ein flacher Teller, der sich genau auf die Kelchöffnung fügt und auf dem nur die sog. Priesterhostie liegt.

PYXIS     Büchse, bzw. Gefäß zur Aufbewahrung der Hostienbrote.

SCHMIEDEN     Die Verformung massiven, starken Materials mit dem Schmiedehammer. Der eigentliche Schmied unter den Silberschmieden ist der Besteckschmied. Das Material als Ausgangspunkt seiner Arbeiten ist der massiv gegossene Draht, der auf einer festen metallenen Unterlage, dem Amboß, mit Hämmern verschiedenen Gewichtes geformt wird. Bildet Blech das Ausgangsmaterial, kann eigentlich nur von Treiben gesprochen werden. Siehe Treiben.

SCHNAUPE     Unterschiedlich ausgeformter Ausguß an Kannen.

SILBER     Edelmetall; chem. Abk.: Ag, Spez. Gewicht: 10,5, Schmelzpunkt: 960°C; Fundorte: USA, Kanada, Bolivien, Mexiko, Colorado, Nevada, Peru, Chile, Australien, UdSSR.

SILBERSCHMIED     Seine Tätigkeit umfaßt die Herstellung von Flacharbeiten (z.B. Tablett, Teller), hohlen Gefäßformen, sog. Korpusware (z. B. Kanne, Becher) und geschmiedeten Geräten(z.B. Leuchter, Besteck), vorwiegend in Silber, aber auch in unedlen Metallen, wie z.B. Tombak, Messing, Eisen, etc., mittels verschiedener Techniken (Aufziehen, Treiben, Planieren, Auftiefen, Montieren, Schmieden, Gießen, Drücken, Löten usw.).

STANZEN     Wichtiges Verfahren der spanlosen Formung von Blechen und Platten. Zu den Techniken gehört das Formstanzen, Tiefstanzen, bzw. -ziehen und Prägen. Im allgemeinen wird von Stanzen gesprochen, wenn es sich um eine Blechverformung oder nennenswerte Änderung der Stärke handelt, wobei das Material aus der planen Form umgestaltet wird. Die Bearbeitung durch Schnittwerkzeuge kann hinzutreten. Als Maschinen dienen Pressen mit entsprechenden Stanzwerkzeugen, die in der Regel aus zwei Teilen (der Matrize, auch Gesenk genannt, und dem Oberteil, Patrize genannt) bestehen, zwischen denen die Umformung des Bleches geschieht.
Siehe Tiefziehen.

SUDEN     Das Weißsieden von Silber nach dem Glühen und Abkühlen in frisch angesetzter Schwefelsäurebeize. Dabei lösen sich die gleichmäßig verteilten Kupferpartikel an der Oberfläche und zurück bleibt eine matt weiß schimmernde Feinsilberschicht.

SULFIEREN     Das Schwärzen des Silbers mit Schwefelleber. Der Schwefel geht eine Verbindung mit dem Silber ein und es entsteht eine bräunlich - schwarze Schicht, deren Farbintensität durch mehrmaliges Auftragen von Schwefelleber verändert werden kann.

TIEFZIEHEN     Innerhalb der Stanzereitechnik ein Vorgang, bei dem eine Blechscheibe (in runder Form Ronde, in beliebiger Form Platine genannt) in einen Hohlkörper umgeformt wird, dessen Tiefe das Maß der durch Stanzen möglichen Form wegen der Faltenbildung übersteigt. Das Tiefziehen erfordert daher eine Vorbehandlung durch Vorstanzen oder Drücken. Siehe Stanzen.

TREIBEN     Die spanlose Verarbeitung von Metallen überwiegend durch verschieden geformte Hämmer oder Punzen. Während beim Treiben das Metall noch relativ grob plastisch verformt und meist in eine Hohlform gebracht wird, kann durch das Ziselieren das Metall, insbesondere deren Oberfläche genau bearbeitet werden. Beide Techniken sind eng miteinander verbunden, zumal sie sich gegenseitig ergänzen und teilweise identische Werkzeuge benutzt werden. Siehe Ziselieren.

VASA SACRA     Lat.; Gefäße zur Darbringung, Spendung und Aufbewahrung der geweihten Speisen für das Abendmahl, bzw. die Eucharistiefeier.

VERGOLDEN     Verfahren, um auf Materialien einen metallischen Überzug zu erzielen.
Man unterscheidet die galvanische Vergoldung von der Feuervergoldung. Letztere ist eine der ältesten goldschmiedischen Techniken, die der außerordentlich gesundheitsschädlichen Quecksilberdämpfe wegen unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen nur noch selten angewandt wird. Dabei wird Quecksilber unter Erwärmung mit Feingold zu Amalgam legiert, das auf der mit Quickwasser (einer Mischlösung von Quecksilber mit Salpetersäure) vorbehandelten Oberfläche aufgetragen, bzw. verquickt wird. Unter Erwärmen mittels Flamme wird die Oberfläche des Metallgegenstandes "abgeraucht", d.h. das aus dem Amalgam austretende Quecksilber verdampft und verflüchtigt sich, das Feingold geht dabei eine feste und äußerst haltbare Verbindung mit der Metallunterlage ein.
Die galvanische Vergoldung ist ein elektrolytisches Verfahren mittels Gleichstrom, wobei eine Anode zur Abscheidung der Edelmetallionen aus dem Bad auf die Warenoberfläche dient, während das zu vergoldende Objekt die Kathode bildet. Die Haltbarkeit einer fachgerecht ausgeführten galvanischen Vergoldung richtet sich nach der Stärke des Niederschlags auf der Metalloberfläche, bei der galvanischen Goldplattierung ab 15 µ.

ZISELIEREN     Die plastische Bearbeitung der Oberfläche von gegossenen oder getriebenen Metallarbeiten mit verschieden geformten Punzen, Sticheln und anderen Werkzeugen, um letzte Feinheiten der Modellierung zu erreichen. Siehe Treiben.

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